Dass ein Vogelhalter beim Freiflug darauf achtet, vorher Fenster und Türen zu schließen, ist wohl selbstverständlich. Es lauern aber noch viel mehr – und viele versteckte – Gefahren auf die kleinen Piepser.

Vögel, vor allem unerfahrene, fliegen gegen Fensterscheiben und können sich dadurch Brüche und Gehirn-
erschütterungen holen. Deshalb lernen meine Vogelkleinkinder schon bei ihren ersten Flugversuchen, wenn sie noch sehr langsam unterwegs sind, Fensterscheiben kennen.
Wer freiflugunerfahrene Altvögel das erste Mal fliegen läßt, sollte die Fensterscheiben durch Fensterbilder oder „Post-It“ markieren. Genauso gefährlich können allerdings auch Gardinen sein. Einer meiner Vögel ist schon einmal mit einem Zeh in einer Gardinenmasche hängen geblieben und konnte sich allein nicht mehr befreien. Deshalb habe ich Gardinen aus dem Vogelzimmer verbannt. Fensterscheiben kennen meine Vögel – sie sitzen sehr gern an der Scheibe in der Sonne. Außerdem kann in Gardinen Bleiband sein, welches giftig ist.

Besonders Sperlingspapageien sind – da sie sehr klein sind, ständig in Gefahr, hinter Schränke oder in Spalten zu stürzen. Da Papageien Höhlenbrüter sind, kriechen sie da auch selber rein. Deshalb muss man alle Ritzen und Spalten vogelsicher abdecken (und dabei beachten, dass die Vögel durch ihr Gefieder größer wirken, als sie wirklich sind). Auch offene Vasen, Töpfe, Toiletten stellen eine Gefahr dar.

 

 

 

 

Vögel haben in der Küche grundsätzlich nichts zu suchen. Die Küche ist für Vögel der gefährlichste Ort der Wohnung. Der heiße Herd, kochende Töpfe, Koch- und Bratendunst usw. sind sehr gefährlich. Dazu kommen giftige Dämpfe durch Teflon, Reinigungsmittel etc. Selbstverständlich passt offenes Feuer wie Kerze oder Kamin und freifliegende Vögel überhaupt nicht zusammen!


Papageien sind „fliegende Nagetiere“ – man muss also alles, was man nicht zerstört sehen möchte, in Sicherheit bringen.
Selbst die ach so kleinen und niedlichen Sperlings-
papageien sind ziemlich große Zerstörer. Besonderes Augenmerk sollte man auf Kabel und Steckdosen legen. Auch hier habe ich bereits erlebt, dass zwei Sperlis gemeinsam eine Steckdose untersucht haben. Deshalb sind bei mir im Vogelzimmer Kinder-
sicherungen in den Steckdosen. Man ist bei den kleinen Rackern also nie vor Überraschungen gefeit.

Wer im Vogelzimmer Zimmerpflanzen hält, muss sich vorher informieren, ob sie giftig sind. Allerdings werden die Zimmerpflanzen bei den Rabauken selten lange leben – also lieber gleich in ein anderes Zimmer stellen.

Viele Papageien sind gern einmal „zu Fuß“ unterwegs – deshalb vorher schauen, wo sie sich gerade aufhalten. Es besteht sonst die Gefahr, dass man drauftritt oder sich draufsetzt.

Aber auch im Käfig lauern Gefahren. Der Gitterabstand des Käfigs muss der Vogelgröße angepasst sein, ansonsten kann der Vogel sich einklemmen oder entweichen. Der Käfig darf nicht in der prallen Sonne stehen, da hier Hitzschlag droht. Zugluft ist jedoch genauso gefährlich. In jeden Käfig gehören ungespritzte Naturäste, nicht welche aus Plastik oder gedrechselte Holzäste.

 

Vögel dürfen auch keine für Menschen zubereiteten Speisen fressen, da Salz und Zucker für sie schädlich sind. Und Vögel sind Nichtraucher