Unsere Seite Papageienatrium haben wir so ganz langsam immer mehr verkleinert.
Hier auf den folgenden Seiten sind die wichtigsten Infos gesammelt, die wir über die Jahre der intensiven Papageienhaltung und Zucht zusammengetragen haben.
Sie sind nicht vollständig und sollen nur ein wenig Einblicke in die nicht so ganz einfach Haltung von Papageien geben.
Entstanden sind diese Seiten aus den täglichen Fragen und dem Austausch von Papageienliebhabern. Sie erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sollen aber als Anregung und Hilfe verstanden werden.
Da wir dachten, es könnte für den einen oder anderen Halter hilfreich sein haben wir hier einige unserer Seiten erhalten und bearbeiten sie gerade wieder um neues einzubauen.
Die Seiten mit den gesetzlichen Bestimmungen haben wir entfernt, da sich in den letzten Jahren sehr viel an Bestimmungen geändert hat.
Ein Hauptthema dieses Ratgebers ist Futter und was dazu gehört.
Ein weiteres ist die Gesundheit und Hilfen in der Haltung.
Dazu gekommen ist die Homöopathie in der Papageienhaltung. Hier habe ich in den letzten Jahren eine Ausbildung gemacht und bin gerne bereit anderen Tierhaltern hilfreich zur Seite zu stehen.
Gesundheit ist auch ein wichtiges Thema in der Haltung von Tieren überhaupt.
Gerade meine Arbeit als Tierhomöopathin zeigt mir immer wieder wie viel aus falsch verstandener Tierliebe und aus Haltungsfehlern entstehen kann.
Hier mal der Versuch eines Gesundheits und PapageienABC.
A
Abmagerung: Gewichtsverlust kann auf ganz unterschiedliche Krankheiten hinweisen, es ist aber meist ein Alarmzeichen.
(siehe auch Unterernährung)
Alkoholvergiftung: Da zahme, freifliegende Vögel gerne an Gläsern nippen sollte man besonders bei Alkohol vorsichtig sein, als Therapie kann man bei “Bedarf” nur Ruhe verordnen.
Altersbestimmung: Bei Vögeln die noch nicht durch die Jungmauser sind, kann man meist an Gefieder und Augen erkennen, dass es sich um Jungvögel handelt. Beim erwachsenen Vogel kann der geschlossene Ring Aufschluss geben, ansonsten ist man auf die Angaben der Besitzer angewiesen.
Anthropozoonosen: Hiermit sind Infektionen gemeint die gleichermaßen Vögel wie auch Menschen betreffen können. (Z.B. Psittakose)
Aspergillose: Dies ist eine Erkrankung der Atemwege durch eine Pilzinfektion. Diese Fadenpilze sind weit verbreitet, eine Gefahr geht besonders durch verdorbenes Futter und Nüssen aus. Nur ein geschwächter Vogel oder bei starker Pilzbelastung kommt es zur Erkrankung. Die Vögel atmen den Erreger ein, der sich im Atmungstrakt und Verdauungswegen ansiedelt. Meist verläuft diese Erkrankung über Jahre schleichend bis sie der Halter z.B. am Atemgeräusch feststellt oder auch bei Anzeichen von Müdigkeit oder Erbrechen kann Aspergillose der Auslöser sein. Eine Behandlung ist schwer möglich. Meist gibt der Tierarzt Antibiotika und Vitamin A, eventuell auch Zink und Selen.
Atemnot: Meist Anzeichen für eine Erkrankung der Atmungsorgane oder auch bei Jodmangel. Hier sollte der Tierarzt aufgesucht werden.
Augenerkranungen: Es kann zu einer Entzündung der Bindehäute kommen durch Zugluft, Fremdkörper oder auch Infektion (Newcastel, Pocken, Bakterien). Anzeichen hierfür sind ein wässriger bis eitriger Augenausfluss, einseitig oder beidseitig je nach Ursache möglich. Oft scheuert der Vogel auch den Kopf an Sitzästen oder mit der Kralle. Unsicherheiten beim Sehen können wahrgenommen werden. Auch hier gilt bitte gleich einen Tierarzt aufsuchen und wenn notwendig den Vogel isolieren.
Eine weitere Augenerkrankung ist die Linsentrübung ( Katarakt), die durch eine gewisse Veranlagung oder eine Verletzung hervorgerufen werden kann. Bemerkt wird es meist, weil der Vogel unsicher wird, da die Sehkraft nachlässt.
In diesem Fall kann dem Vogel meist nicht geholfen werden.
Apotheke: siehe hier
B
Bauchspeicheldrüsenerkrankung: Als Anzeichen hierfür können oft Abmagerung des Vogels festgestellt werden, da dem Vogel für die Verdauung das wichtige Bauchspeicheldrüsenenzym fehlt. Meist fressen die Vögel die oft bis zu 4fache Futtermenge. Manchmal kommt es bei dieser Erkrankung zur Selbstheilung, sonst kann nur der Tierarzt durch gezielte Medikamentengabe helfen.
Blutstillen: Da die Vögel wenig Gerinnungsstoff im Blut haben kann es bei Verletzungen zu großem Blutverlust kommen. Hilfreich zur Blutstillung ist die in den Apotheken angebotene blutstillende Watte, sie sollte in keinem Vogelhaushalt fehlen.
Bummle foot: Siehe bei Fußgeschwüre.
Brüche: siehe Knochenbrüche
C
Chlamydien: siehePsittakose
Chromosomen: Sind die Träger der Erbinformationen Vögel haben zwischen 24 und 47 Chromosomenpaare. Bei der DNA wird anhand der Untersuchung von Chromosomen das Geschlecht festgestellt.
Chronische Atemstörungen
Die Anzeichen sind ähnlich der wie bei Luftsackmilben, wobei die Vögel einen wässerigen Kot ablassen. Ihr Atem ist leicht röchelnd. Chronische Atemstörungen bedeuten kein größeres Problem bei Wellensittichen Die Behandlung kann mit Galomycia vorgenommen werden.
D
Darmerkrankungen: Meist tritt hier eine Durchfallerkrankung auf. Ursache hierfür kann eine Bleivergiftung oder auch Infektionen (Salmonellen, Candida, Herpes-Virus, Bandwurm, Coccidien) Hier ist ein Tierarztbesuch erforderlich um die Ursache genau festzustellen. Bei der Pachecco-Infektion ( Herpes-Virus) gibt es leider bis heute so gut wie keine Therapie. Meist müssen bei Durchfallerkrankungen Elektrolyte ( Körpersalze) dem Körper wieder zugeführt werden. Da die Durchfallerkrankung schnell zu Abmagerung führt, bitte nicht zu lange mit der Behandlung warten.
Durchfall
Darmerkrankungen deuten in den meisten Fällen auf Parasiten- befall hin, hervorgerufen durch Bakterien wie Colibakterien oder Chlamydien. Man erkennt diese Erkrankung durch einfache Beobachtung. Bakterielle Erkrankungen verursachen eine hyper- aktive Verdauung, wobei das aufgenommene Futter nur teilweise verdaut wird. Der Kot riecht faul und zeigt eine grünliche Färbung wie bei einer Salmonellenerkrankung oder eine weiße wie beim Befall von Colibakterien. Im Fall von Chlamydien zeigt sich ein klebriger grüner Kot. Alle internen Organe sind ge- schwollen und erzeugen Fieber.
Hier ist eine Behandlung mit Tetracyclin, als Terramycin oder Aureomycin auf dem Markt bekannt, erforderlich.
Bei ernsthafter Erkrankung empfiehlt sich eine Mischung von 4 gr/4,5 Ltr. Wasser oder 500-1000 mg/4,5 Ltr. Wasser in weniger akuten Fällen. Eine Säuberung das Käfigs ist jedoch in jedem Fall angezeigt, um eine erneute Aufnahme von Bakterien aus dem nahen Umfeld des erkrankten Vogels zu vermeiden. Streß, hervorgerufen durch zu engen Besatz, ist zu vermeiden.
(aus dem Vortrag Vogelkrankheiten und ihre Behandlung von Dr. Harry Cooper.)
Diabetes Mellitus: Immer wieder tritt bei Vögeln die Diabetes auf. Auffällig ist, dass Vögel viel trinken, auch fressen sie etappenweise sehr viel.
Diät ist hier sehr schwierig, und eine Insulinbehandlung meist nicht durchführbar.
Dusche: Eine regelmäßige Dusche ist für den Vogel gesundheitsnotwendig. Auch wenn Vögel dies nicht mögen sollten sie mindestens einmal in der Woche geduscht werden. Bei Hauterkrankungen kann duschen sehr hilfreich sein, hierbei auf die Verpilzung des Wassers achten, ein kl. Schuss Apfelessig in das Duschwasser ist hier sehr hilfreich.
E
Eierstockserkrankungen: Durch hormonelle Störungen kommt es immer wieder zu Zystenbildung. Erkennen kann man dies durch die langsame Zunahme des Bauchumfanges und bei Fortschreiten an Atembeschwerden. Durch Hormonbehandlungen kann dem Vogel geholfen werden. Eierstocktumore sind sehr selten.
Eileitervorfall: Der hintere Eileiterteil fällt manchmal auch mit dem Enddarm vor, hier kann nur sehr schwer geholfen werden.
Einzelhaltung: Sie ist nicht artgerecht und führt sehr schnell zu Verhaltensstörungen wie Rupfen. Papageien und Sittiche müssen immer als Paar oder Schwarm gehalten werden.
Endoskopie siehe Geschlechtsbestimmung
Erfrierungen: In Gartenvolieren können sich Vögel im Winter Erfrierungen am Gitter holen. Hierbei schwellen die Zehen und Beine an, sind leicht gerötet bis dann Gefühllos und unbeweglich. Im schlimmsten Fall sterben sie ab und werden schwarz. Aus diesem Grund sollte immer ein Schutzraum angeboten werden. Falls es doch einmal zu Erfrierungen kommen sollte, kann es bis zur Entfernung einzelner Gliedmaßen kommen.
Erste Hilfe: Kranke Tiere immer vom Rest der Gruppe trennen, Kalte und kraftlose Tiere finden unter einer Wärmelampe Hilfe. hierbei kann Trinkwasser mit Traubenzucker angeboten werden. Vögel die gegen etwas geflogen sind erst mal ruhig stellen bei Bedarf den Tierarzt aufsuchen.
Ektoparasiten: verschiedene Arten der Milben.
Erziehung und Verhaltensstörungen
F
Feder: Gerade im Gefieder können einige Probleme auftreten. Hierbei sollte man immer wieder einmal kontrollieren ob alles noch im “grünen Bereich” ist.
Schädlinge können oft sehr schwer festgestellt werden.
Federrupfen: Dies kann viele Ursachen haben, einerseits tritt es bei Langeweile auf und kann bis zur Selbstzerstörung führen. Andererseits können aber auch juckende Hauterkrankungen auftreten, die den Vogel zum Rupfen verleiten.
Man sollte immer alle organischen Möglichkeiten abchecken.
Französische Mauser: Auch Rennerkrankheit genannt. Tritt gerne bei Wellensittichen auf und bei der echten franz. Mauser bleibt der Vogel sein Leben lang flugunfähig. Wenn sie auftritt sollte man sofort die Zucht für mindestens ein Jahr unterbrechen.
Füße: Sie dienen der Wärmeregulierung, da sie mit einem dichten Blutgefäßnetz durchzogen sind. Sind also die Füße warm deutet dass nicht auf eine Krankheit hin sondern auf einen Wärmeabbau.
Fußringe: Sie sind gesetzlich bei allen Krummschnäbeln vorgeschrieben und dienen der Kennzeichnung des einzelnen Vogels, Heute werden schon neue Methoden wie Chips als Kennzeichenmethode angewandt.
Fußringe stellen immer wieder ein Gesundheitsrisiko dar, Vögel können daran hängen bleiben, oder der Fuß schwillt an, dann kann es zu starken Störungen in der Durchblutung führen, hier sollte man auf jeden Fall einen anderen Weg der Kennzeichnung suchen. Dies ist aber mit der jeweiligen Amtsstelle abzuklären.
G
Gefiederfärbung: Bei der ausschl. Haltung in der Wohnung treten z.B. bei Graupapageien oder Agapornieden immer wieder rote Einzelfedern oder mehrere Federn auf, hier sollte man mit Sonnenbädern und abwechslungsreicher Ernährung schauen ob sie bei der folgenden Mauser nicht wieder die “Normalfarbe” bekommen. Rote Federn können aber auch auf eine Leberschädigung hinweisen.
Gehirnerschütterung: Beim Freiflug kann es immer wieder zu Unfällen kommen. Hindernisse wie z.B. Scheiben muss der Vogel kennen lernen. Sollte es dann doch einmal zu einem Unfall kommen kann es zu mehr oder weniger schweren Gehirnverletzungen kommen. Folgen davon können Benommenheit, Zahmheit oder Bewusstlosigkeit sein. Bei leichteren Fällen hilft Ruhe ansonsten sollte der Tierarzt aufgesucht werden.
Geschlechtsbestimmung: Einige Arten zeigen einen Geschlechtsdimorphismus auf, d.h. Männchen und Weibchen haben z.B. eine unterschiedliche Gefiederfärbung.
‘(z.B.. Grauköpfchen, Rotbauchpapagei, Rüppellspapagei, Sperlingspapageien, Weißstirnamazone, Goldzügelamazone, Borstenkopfpapagei, Müllers Edelpapagei, Neuguinea Edelpapagei, Zitronensittich, Blausteißpapagei, Strohsittich, Blasskopfsittich, Stanleysittich, Rotbrustspechtpapagei, Rotflügelsittich, Tarantapapagei, Wellensittich, Scharlachkopf, ….)
Bei den anderen (monomorphen) Arten kann mit der Endoskopie oder der DNA Bestimmung das Geschlecht bestimmt werden.
Gewicht: Da die Heimvögel Futter in Überfluss haben sollte dies immer in regelm. Abständen kontrolliert werden. Ein nicht mehr fühlbares oder stark hervorstehendes Brustbein können auf einen abgemagerten oder zu dicken Vogel hinweisen. Wenn dies möglich ist, kann man mit der Waage das genaue Gewicht feststellen und mit den Angaben zur Art vergleichen.
Gicht: Bei zu hohen Eiweißgaben, Erkrankungen der Nieren, zu geringe Wasseraufnahme oder Infektionen kann es zu Gicht kommen. Hierbei steigt dann die Harnsäure im Blut an. Ist es vom Vogel nicht mehr abbaubar, dann lagert es sich in der Niere oder in den Gelenken ab. Zehengelenkte werden dann oft warm, geschwollen und der Vogel zeigt Anzeichen von starken Schmerzen. Durch Tierarztbesuch, Vitamin A Gaben, und Sitzhilfen kann dem Vogel geholfen werden. Meist ist die Prognose aber nicht sehr günstig.
H
Herzerkrankung: Sie tritt meist im Zusammenhang mit Allgemeinerkrankungen auf. Bei Stoffwechselstörungen (Verfettung, Schilddrüsenerkrankung,…) oder Infektionen kann es zu irreparablen Herzschädigungen kommen. Neben der Grunderkrankung zeigen die Vögel bei Nachlassen der Herzleistung Atemnot.
Hodentumor: Besonders Wellensittiche neigen zu Tumorbildungen. Vögel magern ab, eventuell ist der Gleichgewichtssinn und das Flugvermögen gestört. Wenn die Tumore größer sind, wölbt sich die Bauchdecke vor und die Atmung kann gestört werden. Op ist möglich aber die Prognose ist zweifelhaft.
Homöopathie: Auch bei Vögeln lässt sich durch Homöopathie gute Erfolge erzielen. Auch wenn die Präparate frei erhältlich sind, sollte man sich von einem hmoöpathieerfahrenen Tierarzt beraten lassen. Bei falscher Verwendung kann mehr geschadet als geholfen werden.
I/J
Jodmangel: Auch bei Vögeln kann Jodmangel zur Schilddrüsenvergrößerung, dem Kropf führen. Wie beim Menschen, sind besonders die Gegenden gefährdet, in denen das Trinkwasser kein oder wenig Jod enthält. Bei Jodmangel ist das Wachstum verzögert. Der Kropf kann Luftröhre, Speiseröhre, Nerven und Gefäße einengen. Als Anzeichen können Schlappheit des Vogels, keuchende Atemgeräusche und eventuell auch Erbrechen gewertet werden. Nach der tierärztlichen Diagnose kann eine Jodlösung, nach Anweisung des TA, ins Trinkwasser gegeben werden. Prophylaktisch kann einmal die Woche eine Jodlösung ins Trinkwasser gegeben werden.
K
Krankheiten und ihre Behandlung :
Käfig: Der Käfig sollte stabil und groß genug sein. Rost und Zink kann zu Vergiftungen führen. Für die Größe sollten die “Mindestanforderungen” beachtet werden.
Kalziummangel Bei Vitamin D3 und Kalziummangel treten die gleichen Folgen auf. Die Vögel werden im Wachstum gestört. Oft treten Verdickungen und Verkrümmungen des Skelettes (Beine, Brustbein, Rippen) auf. Als Ursache kann einseitige Samenernährung genannt werden. Da die Körner wenig Kalzium bzw. ein ungünstiges CalP Verhältnis haben, werden nicht genügend Mineralien eingelagert. Die Knochen entwickeln sich von daher nicht richtig, bzw. werden brüchig oder biegsam. Besonders bei Jung- und Zuchttieren sollte ausreichend Vitamin D und Kalzium gefüttert werden. Bei Erkrankungen kann meist nur der TA durch Injektionen helfen.
Kloakenvorfall: Die Vögel pressen bei bestimmten Erkrankungen so stark, dass die Kloake nach außen gestülpt wird. Als Ursache kann z.B. Legenot, Durchfall, Papillome, Ansammlung von Harnstein, …. angesehen werden. Hier kann nur ein erfahrener TA helfen.
Krallen/schneiden: In der Regel gilt, dass Krallen nur soweit gekürzt werden dürfen, dass die Blutgefäße nicht verletzt werden. Da zu lange Krallen zu Verletzungen wie z.B. hängen bleiben in Gardinen und Gittern, abreissen der Krallen oder Verrenkungen der Zehen. Oft ist eine falsche Käfigeinrichtung die Ursache für zu lange Krallen. Naturäste und Krallenstangen sind da als Vorbeugung sehr hilfreich.
Krampfanfälle: Diese können in Zusammenhang mit Gehirnerkrankungen, Infektionskrankheiten, bei Stoffwechselstörungen, oder Mangelsituationen auftreten. Wird die ursächliche Erkrankung festgestellt und behandelt verschwinden die Anfälle meist wieder.
Krankheitsanzeichen: Hier sollen nur einige Anzeichen aufgezählt werden, die auf eine Erkrankung hinweisen können. Vögel sind sehr stark bemüht Erkrankungen nicht zu zeigen, aus diesem Grunde sollte man seine Vögel immer gut beobachten um gleich reagieren zu können.
Anzeichen können sein: Abmagerung/ keine oder wenig Nahrungsaufnahme( Lebererkrankung, Pachecos Krankheit, Parasiten,…) , Lähmungen ( Eierstocktumor, Fußring, Gehirnerschütterung, Nierentumor, Vitamin E Mangel,…), Durchfall ( Aspergillose, Darmerkrankungen, Parasitosen, Vergiftungen,…), Erbrechen ( Kropfentzündung, Aspergillose, Vergiftung,….) , Federverlust (Parasitosen, Schockmauser, Federrupfen,…) , Gleichgewichtsstörungen (Ohrenerkrankungen, Vergiftung, Vitamin E Mangel,….) , Juckreiz ( Augenerkrankungen, Federverlust, Hauterkrankungen, Lebererkrankungen, Parasitosen,…) , Krampfanfälle ( Epileptiforme Anfälle, Lebererkrankungen, Vergiftungen,….).
Kropfentzündung/-erkrankungen: a) Verstopfung: kann nach zu geringer Futteraufnahme, bei längerfristigen Gritmangel, bei Entzündung der Speiseröhre oder durch einen Fremdkörper entstehen.
b) Akute Kropfentzündung: Binnen Weniger Stunden wird aus ungeklärter Ursache die Kropfwand schlaff, der Kropf füllt sich mit Flüssigkeit, der Vogel würgt und erbricht und das Kopfgefieder ist verklebt.
d) Chronische Kropfentzündung: Tritt als Folge von bakteriellern, Pilz- oder Parasiteninfektonen auf.
e) Kropfverletzungen: Heilt die Verletzung nicht aus, kann es zu einer Fistelbildung kommen.
Bei allen Erkrankungen des Kropfes ist äußerst schnelles Handeln gefragt und durch den Tierarzt kann z.B. durch Kropfspülungen geholfen werden.
Kokzidien
Die Vögel scheiden in chronischer Form einen weißen, pasten- artigen Kot aus. Bei starkem Befall können innere Blutungen zum Tod des Vogels führen.
Bei Befall von Kokzidien hat sich Amprolmix Plus, 20 ml/4,5 Ltr. Wasser bewährt. Hierbei handelt es sich um ein relativ sicheres Medikament.
(aus dem Vortrag Vogelkrankheiten und ihre Behandlung von Dr. Harry Cooper.)
Knochenbrüche: Es kann immer wieder zu Knochenbrüchen kommen, Streit zwischen einzelnen Vögeln, Fenster, Panik,…..
Vögel zeigen sich in abnormalen Stellungen an den Bruchstellen. Hier sollte der Tierarzt aufgesucht und die betroffenen Stellen ruhig gestellt werden.
Falsch zusammen gewachsene Brüche können zu lebenslangen Behinderungen führen.
L
Lebenserwartung: Von freilebenden Papageienarten kennt man die Lebenserwartungen bisher nicht. die Angaben stammen von in Menschenhand gehaltenen Tieren.
Lebererkrankung: Die Leber produziert die für die Verdauung unerlässliche Galle, dient als Energiespeicher und sorgt für die Entgiftung von Stoffwechselschlacken.
Leberverfettung: die Leber reagiert auf die unterschiedlichsten Stoffwechselstörungen mit Fetteinlagerungen. Ursachen können sein Vitamin und Eiweißmangel, giftige Substanzen, Kreislaufstörungen aber auch Bewegungsmangel und zu energiereiche Fütterung.
Leberentzündung: Als Ursache hierfür können Infektionen, Stoffwechselstörungen, (wie z.B. Unterernährung, Diabetes Mellitus, Schilddrüsenunterfunktion) genannt werden. Die Vögel sind schlapp, fressen nicht, magern ab, eventuelle Krämpfe, Erblindung und Hautjucken können darauf hinweisen.
Lebererkrankungen müssen vom Tierarzt behandelt werden.
Legenot: Vögel haben Probleme bei der Eiablage. Anzeichen können sein, dass sie oft ihre Nistgelegenheiten aufsuchen, am Boden sitzen, schwer atmen evtl. unter Schwanzwippen, setzen gr. Kotballen ab und geben piepsende Schmerzlaute von sich. Eine ganze Reihe an Faktoren könne die Legenot auslösen. Extreme Temperaturschwankungen, Bewegungsmangel, Ungeziefer, ungeeinetes Nistmaterial, Ernährungsfehler sind hier als Beispiele zu nennen. Betroffene Weibchen sind in einen separaten Käfig zu setzen, Wärme und Luftfeuchtigkeit können hilfreich sein, meist muss der Tierarzt aufgesucht werden.
Legezwang: Um das Überleben der Art zu sicher haben die Weibchen einen Bruttrieb, der auch ohne Partner ausgelöst werden kann. Als Ursache sind oft hormonelle Störungen zu sehen. Hilfreich kann eine vorgetäuschte Brut auf Gipseiern sein.
Luftsackmilben
Luftsackmilben kommen primär in den Atmungsorganen (wie Luft- röhre, Luftsäcke, Lunge und selbst Knochenzellen) vor. Bei Be- fall zeigt der Vogel pumpende Bewegungen mit dem Schwanz. Eine genaue Diagnose kann nur über eine Autopsie erstellt werden. Die Behandlung der erkrankten Vögel sieht so aus, daß man sie den Dämpfen eines Insekten-Strips aussetzt (wie bei der Roten Vogelmilbe) oder die Behandlung mit TN2 Ivormectin TN1 vor- nimmt. Als Breitspektrum-Antibiotikum hat sich Ampicillin in einem Mischungsverhältnis von 500 mg/4,5 ltr. Wasser bewährt, um einer Folgeinfektion durch diese Plage entgegenzuwirken.
(aus dem Vortrag Vogelkrankheiten und ihre Behandlung von Dr. Harry Cooper,diese Milben gehören zu den Internen Parasiten.)
M
Magenerkrankung: Macaw Wastin Syndrom (Vormagenerweiterung siehe auch und PDD) es werden vorwiegend größere Vögel ( Ara, Kakadu, Graupapagei,…) betroffen. Es erkranken wenige Tiere daran, aber wenn sie erkranken sterben sehr viele von ihnen. Als Ursache ist eine Virusinfektion zu nennen, die zu einer Lähmung und Entzündung von Drüsenmagen und Zwölffingerdarm führt. Eine Behandlung sollte von einem Vogelkundigen TA durchgeführt werden, wenn sie auch wenig Aussicht auf Erfolg hat.
Mauser/Störungen: Alte abgenutzte Federn werden in regelmäßigen Abständen ausgewechselt, dies ist die so genannte Mauser. Normalerweise treten während der Mauser keine kahlen Stellen auf und die Vögel sind meist noch voll flugfähig wenn auch leichter anfällig für äußere Einflüsse und Infektionen. Störungen beim Gefiederwechsel sind schwer von der normalen Mauser zu unterscheiden, da die Übergänge fließend sind. Die Störungen können eingeteilt werden in Stock oder Dauermauser, plötzliche Mauser und Mauser mit mangelhafter Neubefiederung. Eine Therapie nach der Ursache ansetzen.
Mineralstoffbedarf: Kalzium, Kupfer, Eisen, Kalium, Magnesium, Mangan, Natrium, Phosphor und Zink sind Mineralien die bes. Papageien in ihrem natürlichen Nahrungsspektrum aufnehmen. Heimvögel können sich ihr Futter nicht selber sicher, aus diesem Grund sollte immer genügend angeboten werden. Zink kann z.B. in Meerestieren, Pinienkernen und Kürbiskernen aufgenommen werden. Natrium in Banane, Apfel, Mohnsahmen, süßen Kartoffeln, Getreide, Brocolli, Karotten, roter Beete, Spinat, Mangold, Staudensellerie.
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig.
Andere Milben
Es gibt noch eine Reihe von Milben, die dem Wellensittich zu- setzen, doch ist deren Befall nicht bedrohlich. Einige setzen sich in den Federn des Vogels ab. Ihre Bekämpfung kann jedoch ebenso mit dem Insekten-Strip erzielt werden, der sich als ein Universalmittel gegen Milben herausgestellt hat. (aus dem Vortrag Vogelkrankheiten und ihre Behandlung von Dr. Harry Cooper,diese Milben gehören zu den Ektoparasiten) Siehe auch Räudemilde, Luftsackmilbe und rote Milbe.
N
Nasenerkrankungen: a) Nasenentzündung (Rhinitis) Ausgelöst durch Infektion, Zugluft oder verdampfende Substanzen (Ammoniak oder formalinhaltige Desinfektionslösungen) Anzeichen hierfür können sein: Nasensausfluss, Verklebung der Nasenlöcher. Antibiotikagabe durch den Tierarzt ist als Behandlung möglich.
b)Wucherungen des Nasensattels besonders bei Wellensittichweibchen.
c)Räude, die durch die Räudemilbe (Cnemidocoptes pilae) ausgelöst wird und durch grauweiße Wucherungen auf dem Nasensattel festzustellen ist. Hier müssen bei der Behandlung die befallenen Stellen mit einem Räudemittel behandelt werden.
d)Verfärbung der Nasenwaschhaut beim Wellensittich, oft als Begleiterscheinung bei Tumorerkrankungen manchmal aber auch bei Räude.
Nasenhöhlenerkrankung: Selten erkranken die Nebenhöhlen allein, oft ist der ganze Atmungstrakt befallen. Auslöser können Infektionen, Reizungen, Zugluft oder verdampfte Substanzen sein. Als Therapie sollte man erst die Ursachen feststellen und wenn möglich beheben.
Nierenerkrankung: Sind meist Folgen von Allgemeinerkrankungen, wie Infektionen oder Vergiftungen. Wenn die Niere nur teilweise angegriffen ist, kann der Vogel dies meist kompensieren. Bei starker Erkrankung wird der Vogel sehr schwer krank. Anzeichen können vermehrte Wasseraufnahme, Kreislaufstörungen, mehr oder weniger Harn als normal (Vögel können austrocknen). Ursachen können Gifte von Bakterien und Pilzen sein, wie auch Blei, Kochsalz, bestimmte Antibiotika, Infektionen, Tuberkulose, Salmellose sein. Meist kann diesen Vögeln nicht geholfen werden, Linderungen sind manchmal möglich.
Nikotonvergiftung: Freifliegende Vögel knabbern gerne alles an, aus diesem Grunde können sie durch Zigarettenstummel vergiftet werden. Dabei werden die Vögel dann bewusstlos und sterben oft nach kurzer Zeit.
Neurogene Drüsenmagendilatation siehe auch PDD
O
Ohrenerkrankungen: Sind bei Vögeln eher selten. Bei Allgemeininfektionen oder Ektoparasitenbefall können die Ohren in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei Gleichgewichtsproblemen sollte man immer an eine Ohrenerkrankung denken.
Orientierungssinn: Dieser ist je nach Vogelart unterschiedlich ausgeprägt.
Wellensittiche und Kakadus orientieren sich z.B. an der Stimme der Partner, Mönchsittiche, Graupapageien und Aras finden auch nach weiten Nahrungszügen wieder zurück.
P
Pachecos Krankheit: Diese Infektionskrankheit heißt nach einem ihrer Entdecker Pacheco. Papageien sind empfänglicher als z.B. Sittiche. Oft verläuft sie akut und die Tiere sterben binnen weniger Tage.
Als Ursache ist das Herpesvirus zu nennen, das in erster Linie Milz und Leber schädigt. Die Vögel sind schläfrig, fressen nicht, trinken viel, u.U. erbrechen sie und/oder haben Durchfall, ihr Kot ist intensiv gelb, sie können sich oft nicht mehr auf der Stange halten. Gerade wegen des extremen Krankheitsverlaufes sollte man die Quarantänebestimmungen bei Neuaufnahmen usw. beachten.
Papageienkrankheit/Psittakose: Der korrekte Namen lautet Ornithose ( griech. Ornis = Vogel) da nicht nur Papageien sondern auch andere Vögel erkranken.
Beim Menschen führt diese Erkrankung zu einer Lungenentzündung.
Bei den Vögeln erkranken vorwiegend Jungtiere, manchmal auch unter Stress stehende Erwachsene Tiere. Auslöser ist eine Infektion mit Clamydia psittaci (Nachweis über eine Kotuntersuchung) Eine Behandlung kann durch den Haustierarzt in Absprache mit dem Amtstierarzt durchgeführt werden. Die Menschen aus dem Umkreis des Vogels sollte von Hausarzt untersucht werden.
weiterführender Link
Parasitosen: Man unterscheidet Endoparasiten, die im Körper des Wirtes leben und Ektoparasiten, die auf dessen Haut herumspazieren bzw. Blut saugen.
Endoparasiten werden oft bei Frischimporten festgestellt aber auch Heimtiere können erkranken.
Parasiten im Verdauungstrakt: Trichomonas gallinae, Haarwürmer(Kapillarien), Kokzidien Askariden (Rundwürmer, sie sind die häufigsten Endoparasiten bei Papageien).
Parasiten in den Atemwege: Luftröhrenmilben
Ektroparasiten sind meist verschiedene Grabmilben die vermutlich ein Lebenslang auf ihrem Wirt bleiben und sich in die Haut bohren.
Partnerfütterung:Ist ein normales Verhalten bei Papageien, das aber zu neurotischen Verhaltensveränderungen führen kann wenn ein Einzelvogel durch einen Spiegel dazu animiert wird.
Phosphor:Eine genauer Bedarf ist nicht klar, aber man weiß dass ein Zuviel wie auch Mangel zu weichen Knochen und verzögertem Wachstum führen kann.
Pocken: Meist infizieren sich Papageien über Hautverletzungen mit den Pochekvieren (Avipox) Die Tiere atmen schwer und fressen weniger. Beläge in der Rachen und Luftröhre können ebenfalls ein Hinweis sein. Behandlung nur durch den Tierarzt möglich.
PBFD
„Psittacine Beak and Feather Disease“ (Psittacine Circovirus Disease) oder auch Schnabel oder Federkrankheit für Krummschnäbel.
Hervorgerufen wird diese Erkrankung durch den Circovirus. Sie kommt sehr häufig bei Großpapageien vor und auch Agaporniden sind oft Träger dieser Erkrankung, die leider sehr oft auftritt.
Schwierig ist das Feststellen der Krankheit, denn sie zeigt keine typischen Merkmale. Meist sind Federn, und/oder Schnabel bzw. Krallen betroffen. Der Schnabel wächst relativ stark, was als ein Zeichen für die Kontrolle auf diese Krankheit sein kann.
Nicht jeder Träger der Krankheit zeigt einen aktiven Krankheitsverlauf, manche sind jahrelang nur Virusträger andere verschlechtern pro Mauser das Gefiederbild, dass sich langsam in Richtung eines Rupfers entwickelt. Jungtiere, die akut betroffen sind, sterben in den meisten Fällen sehr schnell.
Übertragung findet durch im Kot ausgeschiedene Viren statt.
Einen sicheren Nachweis der Krankheit erhält man durch eine Blutuntersuchung der Tiere.
Vorbeugung oder Behandlung können zur Zeit nicht angeboten werden. Betroffene Vögel müssen aus dem Bestand isoliert werden. Die Inkubationszeit kann bis zu einigen Monaten gehen.
PDD
NEUROGENE DRÜSENMAGENDILATATION DER PSITTAZIDEN Syn. Proventricular Dilatation Disease (PDD), Drüsenmagenerweiterung, Arakrankheit, Macaw wasting diesease, Psittacine proventricular dilatation sysndrome
Bei dieser Erkrankung ist bis heute der Verursacher (Bakterien oder Viren) noch nicht geklärt, es wird aber meist davon ausgegangen, dass sie ansteckend ist. Als Übertragung kommt Kot und auch die Luft in Betracht. An dieser Krankheit können nicht nur Papageien sondern alle Vögel erkranken.
Ein Warnsignal für diese Krankheit ist der Vogelkot, der unverdaute Körner beinhaltet oder auch Durchfall/ Erbrechen kann ein Warnsignal sein. Meist werden die Vögel sehr ruhig, schalfen viel und nehmen die Umwelt nicht mehr so war. Auch nehmen sie meist nicht aktiv am Sozialleben teil, ausserdem ist eine Gewichtsabnahme zu beobachten.
Dies muss aber nicht heissen, dass der Vogel an dieser Krankheit erkrankt ist.
Eine sichere Diagnose ist schwierig, beim Röntgen zeigt sich meist ein vergrößerter Drüsenmagen. Meist kann am lebenden Vogel nicht nachgewiesen werden ob er erkrankt ist oder nicht.
Erkrankte Vögel sterben meist innerhalb einiger Monate, eine Behandlung ist zum heutigen Standpunkt wegen mangelndem Erregernachweis nicht möglich. Meist kann dem Vogel noch ein wenig geholfen werden durch lindernde Medikamente, es sollte aber darauf geachtet werden, dass der Vogel nicht leidet. Mit Paspertin wurden schon einige erfolgreiche Versuche gestartet die Anzeichen zu lindern.
hier ein aktuellerer Link und einer von der Uni München zum Thema Pdd.
Parasitenbefall: Von Parasiten können die
Vögel aber auch das Futter oder die Vogelumgebung befallen sein.
Vögel können Parasiten in der Luftröhre (Milben) und im Verdauungsaparat haben. Hier sind es oft Würmer, die mit speziellen Wurmmitteln behandelt werden müssen. Oft geht starker Durchfall damit einher, man sollte sich beim Tierarzt durch Kotuntersuchungen Gewissheit verschaffen und eine Behandlung einleiten. Gerade der Durchfall bringt oft den ganzen Wasserhaushalt des Vogels aus dem Gleichgewicht.
QU/R
Raucherlunge: Durch ihr spezielles Luftsacksystem können Vögel sehr große, im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht, Luftmengen einatmen. Das macht den Vogel anfällig gegen Rauch und Staub, deren Partikel sich in den Luftsäcken ablagern. Deshalb sollen Vögel möglichst wenig Staub und Rauch ausgesetzt werden.
Räudemilben – Grint
Der Grintbefall, der sich primär beim Wellensittich um den Schnabel des Vogels zeigt, wird durch eine Milbe verursacht, die sich zunächst in diesem Bereich aufhält, da sie hier die günstigste Nahrungsquelle sieht. Dieser korallenähnliche Befall erstreckt sich jedoch auch auf andere Körperteile des Vogels wie unterhalb des Schnabels, Augenpartien, Ohrrändern, Bürzel- drüse, Analbereich, Flügelkanten und nicht zuletzt den Beinen. Das Nichterkennen dieses Befalls an den Stellen, die nicht ein- sichtig sind, ist das größte Problem in der Kontrolle dieser Erkrankung.
Die einfachste und heute am meisten angewandte Behandlung ist Ivormectin in einer 0,1 %igen Lösung. Ein Tropfen dieser Lösung im Nacken des Vogels verspricht eine 100 %ige Heilung. Aller- dings sollten alle Vögel im Bestand gleichermaßen behandelt werden. Um sicherzugehen, daß alle Milben erfolgreich bekämpft worden sind, ist diese Anwendung nach 8 Tagen zu wiederholen.
(aus dem Vortrag Vogelkrankheiten und ihre Behandlung von Dr. Harry Cooper,diese Milben gehören zu den Ektoparasiten)
Rote Milbe
Am Tage wird man diese Milbe für gewöhnlich nicht am Vogel entdecken, wohl aber nachts. Tagsüber verkriecht sie sich in Ritzen und Spalten des Käfigs und des Nistkastens, wo man sie meistens auch entdeckt. Sie befallen die Vögel in der Dunkel- heit. Obwohl der Befall nicht lebensbedrohend ist, bedeutet es für den Vogel jedoch eine ständige Plage. Stark befallene Weib- chen verlassen dabei nicht selten das Gelege.
Wirksame Stoffe gegen diese Milbe sind Mittel, die Malathion, Carbaryl oder Pyrethrum enthalten, wobei Pyrethrum am wirksams- ten ist. Als ideale Bekämpfung hat sich ein Insekten-Strip er- wiesen, wie er heute in allen Haushalten Anwendung findet, vor- ausgesetzt, man beachtet die Raumgröße zum Wirkungseffekt des Strips. Der direkte Kontakt mit dem Strip sollte jedoch auf alle Fälle vermieden werden. (aus dem Vortrag Vogelkrankheiten und ihre Behandlung von Dr. Harry Cooper, diese Milben gehören zu den Ektoparasiten)
S
Sand: Sand unterstützt die Verdauung. Er sollte für die Vögel immer erreichbar sein und kann z.B. in einer Schale angeboten werden.
Schnabelprothese/-wachstum/-fehlbildungen: Bei Verletzungen oder Brüchen des Schnabels kann der Tierarzt einen künstlichen Schnabel “ankleben”. Innen weist die Prothese einen Hohlraum auf, sodass das nachwachsende Horn die richtige Form annehmen kann. Hierbei sollte der Vogel mit Weichfutter ernährt werden.
Besonders bei Jungvögeln ist der Schnabel noch weich und es kann sehr leicht zu Fehlbildungen kommen, wenn z.B. bei der Handaufzucht die Spritze immer nur von einer Seite gereicht wird.
Bei den Vögeln wächst der Schnabel ständig nach, bei Stoffwechselstörungen kann es zu einem zu schnellen Wachstum des Schnabels kommen. Hier können Frischholzgaben helfen, letzte Hilfemöglichkeit sollte die Schnabelbeschneidung sein.
Schock oder Schreckmauser Einige Vögel werfen bei Gefahr spontan ganze Gefiederpartien ab. Die Federn wachsen anschließend wieder nach.
Sohlengeschwüre Durch falsche künstliche Sitzstangen können Sohlengeschwüre entstehen. Abwechslungsreiche Sitzmöglichkeiten, die nicht alle ganz gerade sind können hilfreich sein.
T
Trinkwasser: Täglich frisches Wasser, im Sommer oft zweimal am Tag, da auch noch viel gebadet wir, ist eine Selbstverständlichkeit.
Aber nicht nur das Wasser sollte gewechselt werden sonder auch Tränken und Trinknäpfe sind zu reinigen. Besonders wenn kranke Tiere davon trinken können durch den Schleim des Rachens, der beim Trinken in die Gefäße kommt Bakterienherde in unseren Volieren entstehen und aus diesem Grund sollten sie regelm. desinfiziert und täglich mit heißem Wasser gereinigt werden, gut wäre sie würden täglich im Wechsel verwendet, und könnten immer einige Stunden trocknen. Wie in der Taubenhaltung kann man auch ein Wasserdesinfektionsmittel benutzen.
Trichomonaden
Trichomonaden lagern sich im Kropf des Vogels ab und verursachen ein ständiges Würgen des Vogels. Der Kropf füllt sich mit Wasser.
Die Behandlung mit Emtryl sollte genau laut Vorschrift verab- reicht werden, da es in Überdosis zum Tod führen kann. Die genaue Dosis sollte mit einer Kropfkanüle dem erkrankten Vogel direkt in den Kropf gespritzt werden, da gerade fütternde Altvögel – wenn erkrankt – zu vermehrter Wasseraufnahme neigen.
Teflondämpfe: Diese führen bei den empfindlichen Atmungsorganen zu Vergiftungen und können zum Tod führen. Aus diesem Grunde sollten sich die Vögel nie in der Küche aufhalten und Dämpfe egal welcher Art abgekommen.
U/V
Unfälle: Abgesehen von misslungenen Flugversuchen verunglücken Vögel oft im Haushalt. Besonders die Küche ist hier als Gefahrenort zu nennen. Aber auch die Toilette hat schon öfter zum Ertrinken eines Vogels geführt. Verbrennungen durch Herdplatten oder Kerzen sind ebenfalls recht häufig.
Man sollte insgesamt versuchen so viele Gefahren wir möglich auszuschalten, wobei auch Spielzeug oder Käfige zu Unfällen führen können. Ganz ohne Unfälle wird es leider nie gehen.
Unterernährung
Jodmangel führt beim Wellensittich zu Schilddrüsenerkrankungen. Dies zu erkennen ist sehr schwierig in Verbindung mit anderen Atmungsstörungen. Schwerer Atem, der sich wie „eh, eh, eh“ anhört, kann ein sicheres Indiz hierfür sein. Die Behandlung ist in der Form vorzunehmen, daß eine leichte Jodtinktur ins Wasser gegeben wird, mit der der Vogel (Vögel) einmal pro Woche getränkt wird.
Calcium, Phosphor, Vitamin D und Magnesium sind für den Skelettaufbau von Bedeutung. Calcium und Phosphor im Verhältnis von 2:1 in Verbindung mit Vitamin D sind von Wichtigkeit, um diese Spurenelemente in die Knochensubstanz einfließen zu lassen. Da die Hirsesorten ausreichend Phosphor, doch wenig Calcium enthalten, müssen Sepiaschalen, Kalksteine – oder auch Pulver zusätzlich gefüttert werden. Vitamin D kann bei Über- dosierung toxische Wirkungen haben, doch sollte, wenn verab- reicht, D3 genommen werden. Eine Stunde Tageslicht reicht jedoch aus, um den Bedarf an Vitamin D zu decken. Magnesium als weiteres Spurenelement verursacht bei Mangelerscheinung gekrümmte Zehen und geschwollene Beine.
Verbrennungen: Treten meist an den Füssen auf. Dem Vogel sollte man ein kaltes Fußbad anbieten, keine Salben oder Puder auftragen sondern sofort zum Tierarzt gehen. Auch bei falscher Ringentfernung kann es durch heiß werden des Fußringes zu Verbrennungen kommen.
Vergiftungen: Besonders bei freifliegenden Tieren kann es leicht zu Vergiftungen kommen. Überreste sollten für die Tierarztbehandlung mitgenommen werden, da der Tierarzt sonst nur auf Verdacht hin behandeln kann. Oft führen auch giftige Zimmerpflanzen zu Vergiftungen. ( Araceen, Berglorbeer, Blauregen, Efeu, Eibe, Eisenhut, Fingerhut, Indischer Hanf, Hortensien, Hyazinthen, Iris, Kermesbeerengewächse, Korallenbäumchen, Liguster, Lobelie, Lorbeer, Maiglöckchen, Milchstern, Nachtschattengewächse, Narzissen, Oleander, Paternostererbse, Philodendron, Prunkwinde, Rhabarber, Rhododendron, Rittersporn, Rosskastanien, Gefleckter Schierling, Stechapfel, Tabak, Wacholder, Waldreben, Wilder Wein, Wolfsmilchgewächse,……)
Zimmerpflanzen sollten außer Reichweite von den Vögeln sein.
Aber auch Haushaltsreiniger, Vorhangschnüre, Holzschutzmittel, PCB oder Insektizide können zu Vergiftungen führen.
Anzeichen für eine Vergiftung können Muskelzittern, Lähmungen, Durchfall und U.U. plötzlicher Tod. Es sollte immer der Tierarzt zur Hilfe gezogen werden.
Vitamine: Über den genauen Bedarf an einzelnen Vitaminen ist wenig bekannt. Allerdings kennt man Erkrankungen, die auf übermäßige oder zu geringe Vitamingaben zurückzuführen sind.
Vermindertes Wachstum der Schwanzfedern
Sobald die Schwanzfeder aus dem Schaft bricht, verdickt sie sich und stirbt ab. Die Ursache hierfür ist unbekannt. Es hat den Anschein, als wenn Hennen hiervon stärker betroffen sind als Hähne. Befallene Vögel gesunden nicht.
W
Wachshaut: Besonders bei älteren Wellensittichen kann die Wachshaut übermäßig wachsen. Nur wenn die Nasenlöcher zuwachsen ist eine Behandlung durch den Tierarzt notwendig, die aber auch mehrmals notwendig werden kann.
Wurmbefall: Bei Wurmbefall sollte man mit Hilfe vom Tierarzt ein Mittel zur Bekämpfung eingesetzt werden
Würmer
Es gibt eine Reihe von Würmern, von denen der Wellensittich befallen sein kann, wie z.B. Haarwürmer, Spulwürmer usw. Zur wirksamen Behandlung bieten sich mehrere Medikamente an, doch hat sich der Wirkstoff Fenbendazol bewährt, der allerdings bei der Behandlung von Kleinvögeln kritisch ist. Hier wird jedoch jeder Tierarzt ein passendes Medikament haben, was bei der Behandlung von Würmern Anwendung finden sollte.
Eine dreimalige Wurmkur pro Jahr halte ich für angemessen, um möglichen Befall zu vermeiden. (aus dem Vortrag Vogelkrankheiten und ihre Behandlung von Dr. Harry Cooper,diese Milben gehören zu den Internen Parasiten.)
X/Y/Z
Zwangsernährung: Sie kann nur von einem Tierarzt, Pfleger oder speziell angelerntem Betreuer durchgeführt werden. Denn es besteht die Gefahr, dass Futter in die Lunge gelangt und der Vogel erstickt bzw. an der dadurch entstandenen Lungenentzündung stirbt.
Soweit mal unsere Zusammenstellung