Portrait Havaneser

Geschichte:               (hier auch der Link zu versch. historischen Artikeln)

In Deutschland gehört der Havaneser (Bichon Havanais) zu den selteneren Hunderassen, die  erst relativ spät zu uns kam. Als erste Züchterin bekannt ist Monika Moser welche 1981 zwei Havaneser aus den USA hierher brachte, dort war die Rasse gerade zwei Jahre vorher offiziell registriert worden.
Trotzdem ist er eine Rasse, die auf eine lange Geschichte, wohl bis in die Renaissance, zurückblicken kann. Vieles wurde schon vermutet und spekuliert über seine Herkunft, 100% feststellen kann man das heute leider nicht mehr bei allem. Hinweise deuten darauf hin, dass er schon im alten Griechenland bekannt gewesen sein soll.
Eine sehr weit verbreitete Theorie ist, dass er wohl erstmals in Kuba in der heutigen Form aufgetaucht ist und seine Ahnen aus der Mittelmeerregion stammen und im Zuge der Kolonialisierung Kubas im 16. Jahrhundert die Siedler ihre Hunde mit den Schiffen in die neue Welt brachten . Er gehört zu der Gruppe der Bichons, zu denen außer dem Havaneser auch die Malteser, Bologneser, Bichon Frise, der  Cotton de Tulear und das Löwchen gehören. Dies ist schon allein vom Erscheinungsbild her zu sehen. Bichons sind schon sehr lange in Europa bekannt.
Bichon kommt aus dem Französischen und kann mit „Schoßhündchen oder „flauschiger Hund übersetzt werden übertragener Weise auch kleiner Liebling.
Eine Version seiner Herkunft wird den italienischen Schiffskapitänen zugeschrieben, die ihn mit nach Kuba genommen haben sollen. Dort wurden sie im 16. Jahrhundert „Havana Silk Dog genannt, was sich mit Havana´s Seidenhündchen übersetzen lässt. Sogar Ernest Hemmingway hatte einen Havaneser den er der in den 1920er Jahren züchtenden Frau Catalina Laza zu verdanken hatte. Schnell verbreiteten sie sich und standen dann schnell als Luxushündchen der verhassen Zuckerbarone auf der „Anklagebank und wurden von Kuba um 1950 wärend der Revolution verbannt. Hier sollen einige Emigranten die Hunde mit nach Amerika gerettet haben, welchen es zu verdanken ist, dass es heute noch Havaneser  der kubanischen Blutlinie gibt. In den 70er Jahren soll damit die Zucht dieser Rasse in der USA begonnen haben.
Wer nun aber für die Rasse Havaneser wirklich die „Ureltern sind, darüber gibt es viele Theorien, bei der einen sollen es Bologneser sein, die mit kleinen amerikanischen Pudeln gekreuzt wurden, weitaus häufiger wird jedoch angekommen, dass eine Malteser oder Bologneserhündin wohl die Urmutter gewesen sein soll, wobei auch der Bichon Frise gehandelt wird.
Eine andere Entstehungsmöglichkeit soll auf französiche Siedler in Kuba zurückgehen, sie emigrierten in der Zeit der franz. Revolution und brachten ihre Hunde mit, meist Pudel deren Abstammung wohl in Deutschland lag. Durch sie soll es dann zu Veränderungen des Blanquieto de la Habana gekommen sein und die neue Rasse Havaneser entstanden sein.
Im 20. Jahrhundert wurde der Havaneser langsam aus den Adelshäusern verdrängt und eroberte immer mehr seinen Platz beim „Volk.

Hier war er oft als Hütehund für das Kleintierherden wie Ziegen, Schafe oder auch Hühner eingesetzt.
Heute ist der Havaneser überall auf der Welt beliebt. Ein Grund dafür könnte seine Farbenvielfalt im Vergleich zu den anderen Bichons sein. Ebenso dürfte hierzu sein liebevolles Wesen, sein Charme als Familienhund und Begleiter in allen Lagen dazu führen. Auch auf Ausstellungen räumt diese Hunderasse regelm. viele Pokale ab.
Schaut man sich Bilder von Havanesern aus dem 18. Jahrhundert an bleibt anzumerken dass er trotz bewegter Historie sein Erscheinungsbild fast unverändert behalten hat.

Standard: siehe beim FCI Standart

Verwendung:
Er wird in die Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde eingeteilt. Hierbei sollte besonders seine Anpassungsfähigkeit erwähnt werden, welchen ihn für Alleinstehende wie auch für Familien mit Kindern zum idealen Hund werden lässt. Dazu ist er sehr gelehrig und eignet sich auch sehr gut für Hundesportarten wie z.B. Agility oder Longieren. Bis heute ist er ein Clown, der gerne Kunststücke lernt.

Häufigkeit der Zucht des Havanesers:
Der Havaneser wird in fast allen Hundevereinen gezüchtet, es kann davon ausgegangen werden, dass ca. 450 bis 500 Tiere pro Jahr gezüchtet werden, Tendenz steigend.
Wichtig: Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass viele Hunde über Ungarn zu uns kommen und leider oft in „Hundefabriken „produziert werden, diese Hunde sind leider oft krank und schlecht sozialisiert.  Von hier sollten keine Tiere genommen werden, aber sie sind natürlich auch bei der „Menge der Hunde mit einzurechnen.

Eigenschaften und Charakter:
Der Havaneser ist  ein neugieriger und intelligenter Hund, der mit seinem offenen und anpassungsfähigen Wesen sehr gut zu erziehen ist. Kurz und knapp ist er der ideale Familien und Begleithund in allen Lebenslagen. Hierbei ist die Konsequenz nicht zu vergessen, denn sonst wickelt er schnell alle um die Pfote.
 Als Liebhaber dieser Rasse finden sich wohl überall auf der HP hierzu Hinweise. Sie haben ein ganz liebenswertes Wesen, mit dem sie alle um ihre Pfoten wickeln. Für Kinder eigenen sich die kleinen Clowns sehr gut und machen fast jeden Blödsinn mit, aber auch auf dem Hundeplatz sind sie nicht zu unterschätzen und eignen sich für eigentlich jeden Hundesport. Auch im ruhigeren Umfeld fühlt sich der Havaneser wohl, wichtig ist ihm einfach im Mittelpunkt seines Umfeldes zu stehen. Er ist ein gute LauneHund und steckt damit seine Umgebung an. Ein Punkt ist wichtig zu bedenken, er ist sehr auf sein Umfeld bezogen und so sollte auch diesem Bedürfnis bei der Anschaffung bedacht werden. Er gehört einfach mit zu seiner Familie und will immer dabei sein. Ebenso zu erwähnen ist, dass der Havaneser oft im Zirkus und Wanderbühnen anzutreffen war, weil er sich durch seine Intelligenz dazu sehr eignete.
Er ist kein Käffer, begrüßt aber jeden lautstark und meldet jeden Besucher an.

Fellpflege:
Diese wird hier besonders erwähnt, weil sie einfach zum Havaneser gehört und nicht unterschätzt werden darf. Zu empfehlen ist, dass alle ein bis zwei Tage notwendig ist, dass Fell zu Kämmen und Bürsten, besonders im Alter bis er 2 Jahre alt ist, danach kann man es auf ca. 2 mal die Woche reduzieren. Lose Haare werden dabei aus dem Fell entfernt und dadurch wird man so gut wie keine Haare finden, hierbei ist darauf zu achten, dass man nicht nur an der Oberfläche bleibt. Wird dem nicht Rechnung getragen neigt er zu Verfilzungen, die in schlimmen Fällen bis zu Hauterkrankungen führen können. Bei regelmäßiger Pflege wird das Fell einen leichten seidigen Glanz zeigen.
Auch auf die Haare um die Augen gilt ein besonderer Augenmerk, da Havaneser gerne zu Tränenfluss neigen.

Aussehen und Wesen:
Die Widerristhöhe beim Havaneser reicht von 23 bis 27 cm, Toleranzgrenze liegt bei 21. Bis 29 cm und sein Gewicht kann bei 3 bis 9 kg liegen, hierbei sind beim Hund aber auf jeden Fall noch die Rippen zu fühlen.
Mit diesen Maßen gehört er zu den Zwerghunden, wobei er aber als vollwertiger Hund zu sehen ist und nicht als Schoßhündchen.
Sein Fell ist meist mit wenig oder gar keiner Unterwolle ausgestattet und das Deckhaar ist im Normalfall weich, glatt bis leicht gewellt und ca. 12-18 cm lang. Fellwechsel zur Jahreszeit finden nicht statt. Die Farbpalette reicht von weiß(selten) bis schwarz. (Felltönungen: hellfalbenfarben, havana bzw. tabakfarben, rotbraun in den Tönungen ist es gefleckt und gewölkt erlaubt.
Die breite Brust fällt ebenso auf wie dass die Kruppe beim Havaneser abfallend ist.
Die großen Augen sind braun und haben die Form einer Mandel.
Die hoch angesetzten Ohren hängen und die Nase ist im Normalfall schwarz.
Der obere Kopf ist flach, der Stop ist nicht zu lang und der Fang verjüngt sich in Richtung des Nasenschwamms. Beim Havaneser ist ein Scherengebiss erwünscht und das ganze Erscheinungsbild ist leicht rechteckig.
Die Rute trägt er hoch und meist über den Rücken gerollt. Sie ist mit lang und seidig behaart.

Gesundheit:Grundsätzlich ist der Havaneser eine gesunde Rasse. Erbliche Krankheiten & Rassedisposition sind aber natürlich möglich.
Wie bei allen Kleinhunden kann beim Havaneser eine Veranlagung zur Kniescheibenluxation festgestellt werden. Aus diesem Grund müssen Havaneser vor ihrer Verwendung zur Zucht untersucht werden um nur gesunde Hunde in der Zucht zu haben. Daneben sei auch noch auf die Untersuchung der Augen auf Katarakt hingewiesen, da diese auch schon bei einigen Havanesern aufgetreten sind. Desweiteren findet man beim Havaneser: (oft bei amerikanischen Linien)
Chondrodysplasie (Zwergwuchs), Herzkrankheiten, Lebererkrankungen, Netzhautdysplasie, Bluterkrankheit und Epilepsie. HD und ED sind nicht bekannt, bzw. in diesen Listen noch nicht aufgetaucht.
Solche Krankheitslisten zeigen von Züchtern und Vereinen das große Interesse diese Erbkrankheiten ausfindig zu machen und auszurotten. Auch hier spielen Clubs aus den USA, z.B. der Havanese Club of America eine Vorreiterrolle. Trotz  dieser verbreiteten Leiden, gelten Havaneser in der Regel als sehr ursprüngliche, gesunde. lebenslustige und robuste Hunde.
Aufgrund des kleinen Gen-Pools, aus dem die  Havaneser wiederbelebt wurden (11 Hunde), sind Havaneser gesünder als viele andere Rassen und als Züchter muss man bestrebt sein, nicht in zu engen Linien zu züchten.
Neben den oben genannten Krankheiten fallen mir in einigen Zuchten in letzter Zeit immer wieder Hunde mit Rückenleiden, bzw. Bandscheibenproblemen auf. Leider wird bei uns in Deutschland nicht so offen mit den Krankheiten umgegangen und von bekannten Züchtern lieber todgeschwiegen.
Eine weitere Krankheit ist leider nicht nur bei z.B. Viszla, Pudel und Akita zu finden sondern auch beim Havaneser,  die Sebadenitis. Im Jahr 2012 werden immer mehr Fälle davon bekannt. Ich denke gerade weil der Pudel bei der Rasseentstehung des Havanesers beteiligt ist, liegt es da in den Genen. Beide Eltern müssen Träger sein, …heisst wenn ein Tier erkrankt sind automatisch beide Eltern Träger. Einen Test um Träger festzustellen gibt es leider bisher noch nicht.


Diese Rassebeschreibung unterliegt dem COPYRIGHT!